Gerd Tschechne verstarb am 27. Februar 2023, in 18 Tagen wäre er 98 Jahre geworden.Er hinterließ zahlreiche Manuskripte, Aufzeichnungen und Fragmente. Seine Veröffentlichungen als Broschüren, in Fachzeitschriften der Volksbildung, Tageszeitungen und als regelmäßige Beiträge im Heimatkalender Königs Wusterhausen oder in Ortschroniken fanden zu einem großen Leserkreis Zugang. Seine persönlichen Tagebuchaufzeichnungen veröffentlichte er in zwei Bänden unter dem Titel „Erinnerungen eines Veteranen (1904 – 1946)“ und „Erinnerungen eines Veteranen II – Als Lehrer, Publizist und Heimatforscher von 1946 bis 2015“. Der vorliegende 3. Band, untertitelt mit „Auf Spurensuche durch Storkow, Friedersdorf, Wolzig und Umland“, enthält u.a. unveröffentlichte Aufzeichnungen sowie Gedichte, Artikel und Beiträge, die in Zeitungen und Broschüren in einem Zeitraum über vier Jahrzehnte hinaus erschienen sind. Die Vollendung des dritten Bandes hat Gerd Tschechne nicht mehr erleben können. So blieben auch viele seiner Referate unveröffentlicht, die er, untermalt mit eigenen Dias und Fotos, nicht nur vor begeisterten Urlaubern hielt. Von ihm fertig gestellte Werke fanden ihren Niederschlag in gebundener Form und blieben bis zuletzt in seinem Privatbesitz. Auch aus diesen Bänden sind Beiträge entnommen, die Gerd Tschechne noch selbst ausgewählt hat. Seinem Wunsch entsprechend bekommen ausgewählte Werke einen dauerhaften Platz im Archiv des Heimatmuseums Königs Wusterhausen.

In seinem 2. Band der „Erinnerungen eines Veteranen“ wird aufgezeigt, wie sein „Traumberuf“ in der Wirklichkeit aussah. Zu Beginn der 50er- Jahre leitete er in eigener Regie eine Zentralschule in Wolzig. Diese Zeit waren seine produktivsten Jahre im Schuldienst. Die kleine Zentralschule musste eines Tages geschlossen werden. Sie wäre unrentabel, hieß die Begründung. 

An der neuen Zentralschule in Friedersdorf wurde Gerd Tschechne zum stellvertretenden Schuldirektor ernannt. Die Erfahrungen, die er dann als Stellvertreter machte, haben seine einstigen Vorstellungen eines „Traumberufes“ zerstört. Der Lehrer erhielt seine Anweisungen von „oben“. Er musste diese einfach nur umsetzen. Jede Diskussion war unerwünscht. Als Pensionär erlebte Gerd Tschechne dann die geistige Freiheit, die er in seinen historischen Erforschungen brauchte. Doch richtig frei fühlte er sich erst nach dem Fall der Mauer. Seine Veröffentlichungen wurden keiner Zensur ausgesetzt, sie waren ein Stück Heimatgeschichte, die jeder mit Interesse zur Kenntnis nahm.